„Ich hüpfe jeden Morgen dankbar aus dem Bett!“ – Ein emotionales Interview mit Stefanie Weyrauch
Die Wiesbadenerin Stefanie Weyrauch ist eine feste Größe in der deutschen Yoga- und Kinderyogaszene. Sie gehört zu den ersten, die in Deutschland über Yoga gebloggt haben, auf ihrer eigenen Website Yogastern. Dort gibt sie regelmäßig Infos zu Kinderyoga, Yoga, aber auch zu ihren Coachings, in denen sie andere Frauen mit viel positiver Power zu einem glücklicheren Leben verhelfen will. Stefanie, die Frau mit dem unverkennbaren Lächeln, ist auch Initiatorin einer der größten Kinderyoga-Facebook-Gruppen, Kinderyoga & Teensyoga. Für PLUS.Kinderyoga.de stand sie Andrea Helten Rede und Antwort.
Liebe Stefanie, du bist ja sehr bekannt mit deiner Website Yogastern und deinen zahlreichen Angeboten für Yogalehrer. Wie bist du denn zum Yoga gekommen?
Yoga und Meditation habe ich bereits vor 20 Jahren für mich entdeckt. Damals hatte ich eine schlechte Haltung, bin oft mit Buckel durch die Gegend gelaufen und litt unter Rückenschmerzen. Dazu kam, dass ich während dem Abitur und Studium viel vor dem Schreibtisch saß und ich nach einem Ausgleich dazu gesucht habe.
Mit 19 Jahren habe ich Yoga in einer Frauen-Zeitschrift entdeckt. Die Übungen habe ich spontan zu Hause mit einer Freundin ausprobiert. Yoga hat mir so gut getan, dass ich mich direkt zu meinem ersten Yogakurs angemeldet habe. Seitdem ist Yoga ein fester Bestandteil meines Lebens und nicht mehr wegzudenken. Durch meine eigene regelmäßige Yogapraxis fühle ich mich fitter, gesünder und gleichzeitig auch ruhiger, ausgeglichener und entspannter. Seitdem habe ich auch einen starken und gesunden Rücken – außerdem ist mein Hohlkreuz kaum noch wahrnehmbar.
Wie bist du zum Kinderyoga gekommen?
Als mein erstes Kind vor zehn Jahren auf die Welt kam, war für mich als Yogalehrerin sofort klar: Ich möchte meine Leidenschaft für Yoga auch mit Kindern teilen. Yoga ist für mich so etwas Wundervolles, das möchte ich auch meinen eigenen und anderen Kindern vermitteln. Damit sie Zugang zu Ruhe und Entspannung bekommen. Sich kleine Pausen im Alltag einbauen können und einfach mal tief durchatmen.
Seit fast zehn Jahren unterrichte ich nun Kinder in allen Altersstufen: Vom Mama-Baby-Yoga, über Yoga im Kindergarten- oder Grundschulalter, Familienyoga sowie Teensyoga. Ich liebe es, dabei Geschichten zu erzählen und die Yogaübungen spielerisch in das Stundenthema einzubauen. Mit den Kindern zusammen bin ich spontan und kreativ, brülle auch mal laut wie ein Löwe oder zische wie eine Schlange.
Besonders viel Freude macht es mir, andere Yogalehrer zu Kinderyogalehrern auszubilden. Denn ich finde, es sollte in jeder Einrichtung und in jedem Ort Kinderyoga geben. Dazu will ich einen wichtigen Beitrag leisten, indem ich wundervolle neue Kinderyogalehrer ausbilde.
Was hast du beruflich bis dato gemacht? Was meinst du, bringst du aus deinem alten (oder auch noch bestehenden) Beruf mit in den Yoga?
Ich habe an der Universität Heidelberg Soziologie, Psychologie und Politische Wissenschaften studiert. Währenddessen habe ich im journalistischen Bereich erste Berufserfahrungen gesammelt und einige Jahre bei der Zeitung sowie beim Radio in der Redaktion gearbeitet. Nach dem Studium habe ich als Redaktionsassistentin in einem Wiesbadener Verlag angefangen, dort Karriere gemacht bis hin zur Redaktionsleiterin.
Was das Marketing für Selbstständige betrifft, profitiere ich natürlich jetzt von meiner jahrelangen Berufserfahrungen im PR, Social Media-Bereich und Online-Marketing. Denn bevor ich mich hauptberuflich als Yogalehrerin selbstständig gemacht habe, war ich einige Jahre bei einem großen Yoga Ausbildungsinstitut mit zwei großen Yogastudios als Leitung PR und Social Media tätig. Davor habe ich als Redaktionsleiterin mein Wissen im Bereich Social Media, PR und Online-Marketing mit zahlreichen Weiterbildungen ständig erweitert.
Seit einigen Jahren gehe ich nun meinen Herzensweg als Yogalehrerin und spiritueller Business Coach. Für mich war es die beste Entscheidung meines Lebens, den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit als Coach und Yogalehrerin zu gehen. Ich genieße es wirklich in vollen Zügen, meinen Traumberuf jeden Tag zu leben.
Inzwischen habe ich mich auch als Coach weitergebildet: als Yoga-Coach, Methoden wie NLP vertieft und 2019 meine Ausbildung zum intuitiven Reiki-Coach abgeschlossen.
Besonders viel Freude macht mir seit 9 Jahren mein Yogastern-Blog. Mit diesem wurde ich auch schon in der Zeitschrift „Yoga Aktuell“ vorgestellt und erreiche jeden Monat über 100.000 Menschen. Ich bin sehr dankbar, dass meine Yoga-Artikel so großen Anklang finden und ich auf diese Weise so viele Menschen inspirieren kann.
Mit deinen Angeboten Pränatal, Postnatal bis zum Kinderyoga und Familienyoga begleitest du deine Schüler teilweise über einen recht langen Zeitraum. Wie fühlt sich das für dich an?
Die lange Begleitung speziell von Frauen, Familien und Kindern ist genau das, was ich mir gewünscht habe. Ich genieße es sehr, dass ich manche Frauen erst in der Schwangerschaft begleite, danach beim Rückbildungsyoga und Mama-Baby-Yoga. Im Anschluss kommen sie sehr gerne zum Familienyoga wieder oder ihre Kinder zum Kinderyoga zu mir. So bin ich nah dran an den Menschen und den Familien. Diese intensive Begleitung meiner Schüler ist für mich ein besonders schönes Arbeiten und ich bin sehr dankbar dafür. Dabei beobachte ich, wie gut Yoga im Familienalltag tut und wie sehr wir alle kleine Entspannungspausen im Alltag brauchen.
Du hast ziemlich früh auf Online-Yoga gesetzt, bietest Coachings an und bist auf Facebook sehr präsent. Inwiefern findest du, dass Online auch eine Berechtigung in der Yogawelt hat?
Das stimmt, seit fast zehn Jahren bin ich in der Online-Welt vor allem mit meinem Yoga-Blog und auf Facebook sehr aktiv. Ich liebe es einfach, mich zu vernetzen und mit anderen Yogis auszutauschen. Dazu bieten die verschiedenen Social Media-Plattformen tolle Möglichkeiten.
Online kann heutzutage für Yogalehrer eine wunderbare Ergänzung des Offline-Angebot z.B. eines Yoga-Studio sein. So kann ich mir für die Zukunft vorstellen, dass immer mehr Yogalehrer beides anbieten. Zum einen ihre Yogakurse vor Ort und zum anderen einen Online-Yogakurs, Meditationskurs oder andere Online-Angebote wie Yoga-Coachings.
Ich denke gerade in Zeiten, in denen wir z.B. aus gesundheitlichen Gründen oder bei Einschränkungen wie durch Corona nicht in unser Yogastudio um die Ecke gehen können, kann Online-Yoga ein Segen sein. Einfach mal zu Hause die Yogamatte ausrollen und mit dem Lieblingslehrer Yoga üben.
Erzähle uns von deinem aktuellsten Projekt!
Das verrate ich gerne: Aktuell sitze ich an meinem wunderschönen Kinderyogabuch. In Zusammenarbeit mit der Illustratorin Silvia Weber arbeite ich gerade in den letzten Zügen an der Umsetzung. Einen großen Yoga-Verlag haben wir bereits gefunden und nächstes Jahr wird das Buch dann endlich im Handel zu kaufen sein.
Darauf freue ich mich riesig. Denn das Kinderyogabuch ist ein echtes Herzensprojekt von mir. Da steckt ganz viel Liebe und Herzblut drin! Das Kinderyogabuch wird mein persönliches Geschenk an alle Kinder und Familien sein 😊
Generell: Was treibt dich an?
Es ist ein großes Geschenk für mich als Yogalehrerin und Coach andere auf ihrem spirituellen Herzensweg zu begleiten! Das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit! Diese Freude und Dankbarkeit, die ich in meiner Berufung empfinde – genau das treibt mich an, immer weiterzumachen. Und auch das viele positive Feedback, dass ich von meinen Schülern und Teilnehmern zurückbekomme. Ich bin so erfüllt von dem, was ich anbiete, dass ich jeden Morgen dankbar aus dem Bett hüpfe und mich auf einen kunterbunten Tage freue mit: Coachings, neue Blogartikeln, Buchprojekte, Interviews, Videos drehen, Kurse, Yoga Personal Trainings, Retreats, Weiterbildungen, oder was sonst gerade ansteht…
Hast du eine Vision?
Mein Motto ist „Liebe, Lachen, Lebensfreude“ und genau das ist auch Teil meiner Vision. Ich möchte durch meine Berufung dazu beitragen, dass die Menschen mehr Liebe und Freude in ihrem Leben empfinden. Meine große Vision ist, dass wir alle in einer glücklicheren, entspannteren und friedlicheren Welt leben. Ich glaube an eine Welt voller Licht und Liebe. Yoga kann für die Umsetzung meiner Vision wunderbar helfen – sei es in der Schwangerschaft, Kindheit oder im weiteren Lebensverlauf.
Dabei ist es ein Herzensanliegen von mir, Frauen in ihre Kraft durch Coaching und Yoga zu bringen. Sie auf ihrem Herzensweg persönlich und individuell zu begleiten. Ich wünsche mir gestärkte Frauen und Mütter, die sich gut um sich kümmern. Denn wenn sie sich selbst lieben und gut für sich sorgen, haben sie auch Kraft und Energie, sich um ihre Kinder, Familie und andere zu kümmern.
In meiner Vision sehe ich auch Kinderyoga als Schulfach, dass nicht nur die Yogaübungen als Bewegungsform, sondern auch Meditation, Glück und Dankbarkeit – also gelebte Yoga-Philosophie im Alltag lehrt.
Danke für dieses Interview, liebe Stefanie! Alle Infos zu ihren Aus- und Weiterbildungen findest du hier.