Lesen im Sommer – die Bücherliste der PLUS-Redaktion
Sommerzeit ist Lesezeit. Endlich haben wir Muße, um für einen verbummelten Nachmittag hinter zwei Buchdeckeln zu verschwinden. Und die Zeit sollten wir uns nehmen! Hier kommen die handverlesenen Büchertipps der Redaktion!
Die Kinderyoga-Kurse pausieren meist in den Sommerferien und du hast automatisch ein wenig mehr Luft zum Auf- und Durchatmen. Dann nehmen wir uns mehr Zeit für die Familie und sind viel draußen. Was gibt es Schöneres, als einen Nachmittag lang – egal ob auf Mallorca oder auf Balkonien – zu lesen? Egal, ob du auf Romane, Krimis oder smarte Sachbücher stehst, vielleicht tauchst du ein in eine Geschichte oder erweiterst sogar dein Wissen. Und wer weiß, vielleicht kommt dir mit dem Lesen ja eine gute Inspiration für die nächsten Kinderyogastunden.
Wir haben in der Redaktion unsere aktuellen Büchertipps gesammelt und kredenzen dir hier unsere persönliche Leseliste!
Maike Schößler: „Der Zopf“ von Laetitita Colombani
Ein Buch zum Wegsuchten. Ich liebe es, wenn die Geschichten mehrerer Personen erzählt werden und sich nach und nach herauskristallisiert, wie sie miteinander zusammengehören. Genau dies passiert in diesem großartigen Buch:
Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.
„Der Zopf“, Laetitia Colombani, Fischer Verlag, 2019
Andrea Helten: „Breath – Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens“ von James Nestor
Bereits Anfang des letzten Jahres ist dieses Sachbuch erschienen – und es hat mich beim Lesen ein Jahr später ziemlich umgehauen. Denn natürlich sind wir als Yogalehrer*innen vermeintlich geschult, was das achtsame und tiefe Atmen angeht. Der US-Journalist James Nestor gewinnt dem alten Thema jedoch soviel neue Erkenntnisse ab, dass die 336 Seiten praktisch in Windeseile vergehen. Rund 10.000 unserer Atemzüge braucht es, das Werk durchzulesen. Und der Autor nimmt uns hier mit zu seinen skurrilen Selbstversuchen (schon mal versucht, eine Woche nur durch den Mund zu atmen?), in die Pariser Katakomben und macht uns mit Buteyko, Wim Hof und vielen Forschern bekannt. Die Erkenntnis, dass Nasenatmung gesünder ist, ist zwar nicht neu. Aber James Nestor vermag mit seinem mitreißenden Schreibstil auch noch die kleinsten körperlichen Prozesse spannend zu beschreiben. Vielleicht revolutioniert dieses Buch nachhaltig deine Art, zu atmen.
„Breath – Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens“, James Nestor, Piper Verlag, 2021
Elke Schwuchow: „Die Geschichte der Baltimores“ von Joel Dicker
Ich bin ein Fan von Storys, bei denen es um Menschen geht, die das Schicksal als Familie zusammengeführt hat. Daher war ich auch gleich Feuer und Flamme, als mir meine Nachbarin dieses Buch, das 2017 auf der Spiegel-Bestsellerliste stand, empfohlen hat. Der Schriftsteller Marcus Goldman erzählt hier die Geschichte seiner und vor allem der Familie seines Cousins Hillel, den mondänen und wohlhabenden Goldmans aus Baltimore. Marcus bewundert und vergöttert diese Familie, die vordergründig alles hat, um glücklich zu sein. Er ist in jeden Ferien schon als Junge Teil dieser Idylle, bis die heile Welt eines Tages zerbricht und sich eine Katastrophe ereignet. Marcus schreibt die Geschichte der Baltimores nieder und zeigt dabei viel Gespür für die Psyche seiner Figuren, in ihrer Zerrissenheit, ihrem verletzten Ego und dem Wunsch geliebt zu werden. Die Geschichte spielt im Zeitraum von 1989 bis 2012. Wir werden Teil der Story, die nach und nach enthüllt, warum es zu einem Familiendrama gekommen ist und worauf es im Leben wirklich ankommt. Ein echter Pageturner!
„Die Geschichte der Baltimores“, Joel Dicker, Piper Verlag, 2017
Roswitha Gubin: „Mondprinzessin“ von Ava Reed
Als Buchliebhaberin und Lesefee schlecht hin, lese ich aus voller Freude meist zwei Bücher auf einmal. Eines in Buchformat, für entspannte Stunden zu Hause, und eines am Kindle für unterwegs. Dabei sind es meistens Fantasy-Romane mit ein bisschen Romantik, die mein Herz höherschlagen lassen und mich in andere Welten ziehen und mich den Alltag für ein paar Momente vergessen lassen. Meine derzeitigen Bücher sind ‚Crown & Bones‘ der dritte Teil von ‚Blood & Ash‘ von Jennifer L. Armentrout (meine absolute Lieblingsautorin) und ‚Mondprinzessin‘ von Ava Reed, welches ich nun schon zum zweiten Mal lese. Da ich bei ‚Crown & Bones‘ zu viel verraten würde, (seht dazu unbedingt zu unserem ‚Lesen für mehr Yeah‘ – Beitrag habe ich mich für ‚Mondprinzessin‘ entschieden. Lynn, welche in einem Waisenhaus wohnt, bemerkt kurz vor ihrem Geburtstag, wie sich auf ihrem Unterarm ein leuchtendes Sternenbild abzeichnet. Doch nicht nur das. Am Abend ihres Geburtstages fängt ihr ganzer Körper auf einmal kurz an zu leuchten, woraufhin sie von Dunklen Schatten – den Wächtern des Mondes – gejagt wird. Zum Glück kommt ihr Juri, ein Mondkrieger, mit seinem Schutzgeist Kira, zu Hilfe, welcher ihr erzählt, dass sie die Prinzessin des Mondes sei und seit Jahren nach ihr gesucht wird. Gemeinsam kehren sie zum Mond zurück, wo Lynn sich nicht nur ihren Verfolgern, sondern auch ihrer Vergangenheit und ihren damit verbundenen Pflichten stellen muss. Dabei kommen sich Lynn und Juri immer näher…
Wie schon erwähnt, lese ich dieses Buch zum zweiten Mal, obwohl ich es eigentlich nie wieder lesen wollte. Achtung! Hier folgt ein Spoiler-Alarm: Das Ende ist nämlich eher tragisch und hat mich so überraschend getroffen, dass ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte.
Dieses Buch hat nicht nur ein wunderschönes Cover, sondern auch unfassbar berührende Zitate vor jedem Kapitel, die zum Denken anregen und uns tief in unserem Herzen treffen. Es erzählt von Liebe, Mitgefühl, Freundschaft, die Liebe zum Leben und noch so vieles mehr. Ava Reed hat es mit diesem Buch geschafft, in mir so viele Gefühle zu erwecken, dass ich regelrecht gefesselt davon war.
„Wenn wir nicht an uns selbst glauben, wer soll es dann tun?
Mut im Herzen, Liebe in der Seele –
wir müssen sie uns bewahren und uns stets daran erinnern,
dass es egal ist, ob wir scheitern.
Es kommt darauf an,
ob wir es überhaupt versuchen.“
„Mondprinzessin“ von Ava Reed, Drachenmond-Verlag, 2016
Petra Dölker: „Scheiß auf die Glücksfee! Ich mach das jetzt selbst“ von Claudia Engel
Hast du schon einmal vom Gesetz der Anziehung gehört? In „Scheiß auf die Glücksfee“ erfährst du, was es mit diesem „Gesetz“ auf sich hat und wie du deine Wünsche an das Universum senden kannst. Das klingt nicht nur spannend, sondern du lernst dabei auch eine Menge über dich selbst. Denn neben deinen Wünschen hat das Manifestieren auch sehr viel mit dem Themen „loslassen“ und „vertrauen“ zu tun. Das Buch hat mir sehr dabei geholfen, viele Blockaden, die mir beim Manifestieren bislang im Weg standen, besser zu verstehen.
Wenn du das Buch liest, hast du das Gefühl, dass du mit einer guten Freundin am Tisch sitzt, die dir liebevoll erklärt, wie das Gesetz der Anziehung funktioniert. Die Autorin Claudia Engel glänzt dabei nicht nur mit viel Wissen, sondern erklärt dir lebensnah und vor allem mit viel Humor, wie Manifestieren gelingen kann. Es macht einfach Spaß zu lesen, und ich wünsche dir, dass all deine Wünsche, die du an das Universum schickst, in Erfüllung gehen.
„Scheiß auf die Glücksfee! Ich mach das jetzt selbst“ von Claudia Engel, mvg-Verlag, 2021
Thomas Bannenberg: „Wie man illegal einen Wald pflanzt“ von KATAPULT
Hier erfährt man, wie man mit etwas Zeit und Handarbeit einen Wald ohne Geld und ohne eigenes Grundstück pflanzt – und wo die Grenze ungefähr verläuft zwischen legal und illegal. Auf jeden Fall ist es ein Buch für alle, die den Wald lieben, gerne wissen möchten welche Bäume da eigentlich stehen und was die so brauchen – und können! Für Ausflüge mit der Familie bestens geeignet, denn jeder Baum wird mit Blatt, Frucht und Wuchsform vorgestellt – und das sind (fast) alle in Zentraleuropa vorkommenden Bäume. Viel Wissenswertes drumherum und schon beginnst du, nach Baumsamen zu schauen und die Fläche von wilden Brombeerfeldern zu berechnen. Wieso? Na, könnte ein Wald draus werden. Mehr dazu im Buch. Das ist informativ, nachhaltig, humorvoll bei allem Ernst. Für wen, steht vorne drin: Für alle, die nicht mehr warten wollen
„Wie man illegal einen Wald pflanzt“, KATAPULT Verlag