Meiner Erfahrung nach, ist es das wichtigste Stress – und auch Yoga-Stress – überhaupt erst einmal bewusst wahrzunehmen. Mir hilft es immer sehr, eine bevorstehende Woche als Ganzes zu betrachten und sie vorab gut zu strukturieren. Dazu zählt auch, mir genügend Zeit und Raum zur Vor- oder Nachbereitung von Kursen einzuplanen. Auszeiten und Me- Time gehen mir oft schnell verloren, sodass ich auch diese fest mit in meiner Woche verankere. Das kann eine Verabredung sein, bewusst eingeplante Zeit für meine Yogapraxis, ein Spaziergang nach Feierband, oder ein Abend nur für mich auf der Couch mit meinem Lieblingsessen.
Es ist vollkommen okay, verschiebbare Termine auf einen anderen Tag oder in eine andere Woche zu legen, falls ich merke, dass mir alles zu viel werden könnte. Eine Absage, oder ein „Nein“ ist immer ein „Ja“ an mich und meine individuellen Bedürfnisse. Auch kleine, aber feine achtsame Alltagspause zwischen Kursen oder Terminen, lassen sich meistens sehr einfach einbauen. Ob es das bewusste Genießen des Mittagessens ist, fünf Minuten an der frischen Luft durchatmen, einen kurzen Moment die Augen schließen und alle Gesichtsmuskeln entspannen (inklusive des Kiefers), sich intuitiv drei körperlichen Übungen hingeben, nach denen mein Körper förmlich schreit (strecken, in der Vorbeuge hängen lassen, oder die Schulterblätter zusammenziehen…). Wir können Entspannung und Ausgeglichenheit nur so gut an unsere Yogakinder weitergeben, wie wir diese selbst in unserem Alltag leben. Aber auch uns Yogalehrenden fällt dies absolut nicht immer leicht. Daher dient dieser kleine Text auch als kleiner Reminder an mich selbst.