Oooooom! So kommt das Redaktionsteam zur Ruhe

Alle Mitglieder des Redaktionsteams halten den lieben langen Tag die unterschiedlichsten Bälle in der Luft. Sie geben Yoga-Kurse und Workshops für Kids und Erwachsene, bilden aus, betreuen Kinder (die eigenen und andere), schreiben, organisieren, sind kreativ und haben immer ein offenes Ohr. Obwohl oder gerade weil sie das alles mit viel Herzblut stemmen, reiht sich die Selbstfürsorge gerne mal ganz hinten ein auf der To-Do-Liste. Wie sie es trotzdem schaffen, ihre innere Mitte wieder zu finden im Alltag und ihren Kursen, das kannst du hier lesen.

Maike Schössler: Priorisieren, improvisieren, visualisieren

Ob im Alltag oder beim Kinderyogaunterricht, ich versuche mich nicht aus den Augen zu verlieren. Mir hilft es, ein paar Atemzüge in mir selber einzuchecken und zu schauen, was da ist und wie es mir geht. Wenn ich merke, dass die To-Do-Liste vor mir zu einem schier unüberwindbaren Berg angewachsen ist und auf mich einzustürzen droht, versuche ich erst recht eine Pause und was Schönes zu machen, was nichts mit dem Thema zu tun hat. Außerdem priorisiere ich. Bei meinen Yogastunden reduziere ich dann bewusst den Vorbereitungsaufwand und beziehe die Kinder noch mehr bei der Stundengestaltung ein, mache Spiele, bringe Material zur Inspiration mit und gestalte den Unterricht mit den Inhalten, die ich gerade selber brauche.

Eine Lieblings-Übung, um zur Ruhe kommen, ist folgende: Wenn es mal besonders wild um mich herum ist, hilft es mir ins Auge des Tornados zu treten, mich hinzusetzen und bewusst dem Chaos zuzuschauen. Ein schönes Bild dafür ist eine Schneekugel, in der ich sitze. Mein Alltag mit allen  Aufgaben sind die tanzenden, tosenden Schneeflocken, die sich langsam um mich herum zu setzen beginnen. Ich schaue ihnen dabei zu. Ruhe kehrt ein.

Thomas Bannenberg: Atmen und fokussieren

Achte bewusst auf deinen Atem. Gerade, wenn der Zeitdruck hoch ist, der Termin nicht mehr pünktlich machbar erscheint, spüre deinem Atem nach. Sorge für eine aufgerichtete Wirbelsäule und atme dann mehrmals tief Richtung Bauch ein und atme aus zwischen den Lippen heraus, sanft und lang, lang …
Zwischen zwei Terminen und im Stress? Schaue nicht mehr auf die Uhr, mache unterwegs das Radio aus und fokussiere dich auf dein Ziel. Verschwende keine Gedanken, bleibe einfach ruhig in deinem Atem. Lass dich davon überraschen, dass Albert Einstein wirklich Recht hatte mit seiner Erkenntnis: „Zeit ist relativ“. Also, nicht hetzen und rennen, sondern einfach konzentriert auf dem Weg bleiben. Erst am Ziel schaue auf die Uhr … Überraschung?! Durchaus möglich.

Petra Dölker: Schreiben als Ventil

Wenn mir alles zu viel wird, greife ich nach einem Stift und Block. Ich schreibe alles nieder, was mir durch den Kopf geht. Ohne Plan, ich lasse es einfach fließen. Die ersten paar Minuten schreibt der Verstand noch mit, bis schließlich irgendwann das Unterbewusstsein, die Hand wie von selbst führt. Das Schreiben ist für mich ein Ventil, um den Kopf frei und die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.

Roswitha Gubin: Sei du dir selbst der wichtigste Mensch

In meiner Mitte zu bleiben, fällt mir in letzter Zeit wirklich schwer. Deswegen überlege ich öfters, was mir früher als Kind oder Jugendliche beziehungsweise bevor ich Mama wurde, gut getan hat. Sachen wie, Serien schauen, Bücher lesen, ein Bad nehmen, spazieren gehen, Yoga, einfach nur in der Natur sitzen und meine Umgebung beobachten und lauschen, eine Tasse Tee gemütlich trinken, in eine Decke kuscheln… das sind die Dinge, die mich wieder zur Ruhe kommen lassen. Man muss ich halt nur die Zeit dafür nehmen und sich selbst der wichtigste Mensch in seinem Leben sein. Das darf ich auch noch lernen!

Andrea Helten: Ein Mindset ohne Druck

Sich Druck vor der Stunde zu machen und in eine Art „Performance-Stress“ zu kommen, ist immer hinderlich. Daher ist es gut, sich vor der Yogastunde stets zu verinnerlichen: „Ich schenke den Kindern heute meine Ideen. Das ist ein Angebot, das sie annehmen können, aber nicht müssen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn es heute passt, ist das prima. Wenn es nicht passt, versuche ich, so gut ich kann, mein Angebot an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen.“ Wenn es nicht so rund läuft, ist es gut, eigene, negative Gefühle wie Gekränktheit oder gar Verärgerung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nimm es sportlich: Nächste Woche ist wieder Yoga. Und da kann es ganz anders laufen. Inhale, exhale.

Elke Schwuchow: Gehe langsam und lache mit den Kindern

Wenn ich neben mir stehe, weil der Workload mal wieder viel zu viel ist, erinnere ich mich daran was ich meinen „großen“ Teilnehmer*innen immer wieder mitgebe. Gehe langsamer, damit die Seele die Chance hat, dich wieder einzuholen… Und höre auf deinen Körper, denn er ist der beste Freund deiner Seele. Ich gehe raus in die Natur – auch wenn es nur kurz ist -, nehme ein Bad, lege meine Lieblingsmucke auf. Mal ganz laut und tanze und schüttele mich dabei, mal ganz leise und herzberührend. Was mir wirklich immer hilft, mich wieder in meine Mitte zu bringen, ist mein inneres Kind in meinen Kidsyogakursen rauszulassen. Auf Augenhöhe zu gehen, mit den Kids zu lachen, mich selbst nicht so ernst zu nehmen, im Hier und Jetzt zu sein.