Eindrücke vom Sommer-Fußball-Camp Brasilien
Es muss nicht immer Yoga sein. Im Sommer schauen wir über den Tellerrand und erkunden auch mal, was uns an anderen Sportarten so gefällt. So hieß es bei der Jugend des Fußballvereins ASK Trumau wieder ‚VAMOS‘! Mit dabei um die 50 Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren. Auch zwei Kinder von unserer Redakteurin Roswitha Gubin waren mit dabei. Wie es ihnen gefallen hat und was sie so erlebt haben, erfährst du hier.
Seit einigen Jahren veranstaltet der ASK Trumau in den Sommerferien ein Brasilien Camp. Da meine Kinder erst 2020 mit dem Fußball angefangen haben, konnten sie leider noch nicht in den Genuss kommen. Doch dieses Jahr war es endlich so weit. Das Team rund um Thomas, dem Organisator des Brasilien Camps, Trainer und Dipl. Kindertrainer ist, besteht aus ausgebildeten Trainern, Fußballspielern, Capoeira-Meistern, Freestylern und noch vielen mehr.
Bom dia! Olá!
Am Sportplatz angekommen, wurden wir aufs herzlichste begrüßt. Die Kinder bekamen ein eigenes Trikot für die Woche, in rot und schwarz gehalten. Jedoch fiel mir auf, dass nicht nur Kinder aus Trumau hier waren. Einige kamen aus den Nachbarortschaften. Andere sogar aus Wien und Umgebung. Als alle Kinder neu und einheitlich eingekleidet worden sind, ging es schon los mit dem täglichen Morgenritual: Tanzen!
Die Aufwärmphase
Ja du hast richtig gelesen. Jeden Tag wurden ein bis zwei Lieder getanzt. Ich persönlich fand es großartig. Gleich in der Früh zu Tanzen erweckt die Glücksgefühle und man startet leichter in den Tag. Auch bei meinen Kindern durfte ich den Unterschied bemerken – allen voran bei meiner Tochter. In der Früh war sie noch miesgelaunt und grantig. Sie nörgelte, weil sie schon wieder tanzen ‚musste‘- was nicht stimmt, denn die ganze Teilnahme war freiwillig.
Kaum spielte die Musik und die Trainer begannen zu tanzen, fing auch sie an zu tanzen, zu lachen und mit ihrem Bruder herumzualbern. Danach kamen entweder typische Fußball-Aufwärmübungen an die Reihe oder man spielte Teamspiele wie Schlangenfangen.
Spieletipp: Schlangenfangen
Dieses Spiel eignet sich für eine größere Gruppe.
Zwei Kinder nehmen sich an den Händen und sind die Schlangen. Nun laufen alle Kinder los, um nicht von den Schlangen gefangen zu werden.
Wird ein Kind angetippt, gehört es nun zu der Schlange dazu.
Die Schlange darf sich natürlich auch teilen.
ACHTUNG!
Eine Schlange besteht immer aus mindestens zwei Kindern.
Das Spiel dauert so lange, bis auch das letzte Kind von der Schlange gefangen wurde.
Das Training
Nach der Aufwärmphase ging es an das ‚richtige‘ Training. Die Kinder, welche in kleinere Gruppen eingeteilt wurden, praktizierten verschiedenste Dinge:
- Ausdauer
- Geschicklichkeit
- Teamgeist
- Motorik
- Körperbewusstsein
Dabei kamen verschiedenste Hilfsmittel zum Einsatz. Einmal wurde Fußball-Tennis gespielt. Beim nächsten Mal wurde im Soccer-Cage ein One-on-One trainiert. Jede Gruppe hat an einen anderen Tag einen Schwerpunkt, der trainiert wurde.
Die Mittagspause
In der Mittagspause wurde nicht nur gegessen. Auch manch ein Kind probierte mit den Trainern verschiedene Freestyle-Tricks aus. Sei es den Ball auf seinem Fuß zu balancieren oder sich das Trikot auszuziehen, während der Ball auf dem Nacken liegt. Die Kinder wurden auf alle Fälle in einigen Bereichen gefordert und unterstützt.
Auch wenn es regnete, kam bei den Kindern keine Langeweile auf. Denn dann wurden wieder die Hüften geschwungen.
Das Abschlussfest
Am Ende der Woche gab es ein Abschlussfest. Die Kinder, die sich in Teams zusammengefunden haben, durften eine Fußball-WM spielen, wobei sich jedes Team ein Land aussuchte. Im Anschluss gab es wieder eine Freestyle-Show und auch die Väter durften ein Spiel mit den Brasilianern wagen. Natürlich blieb auch noch genug Zeit, dass die Kinder die Trainer um ein Autogramm auf ihrem Trikot fragen durften.
Das Brasilien Camp wurde beendet, wie es angefangen hat: mit Tanzen! Alle Kinder durften ihre Eltern und Verwandten mit aufs Feld nehmen und es wurden alle Tänze der Woche noch einmal getanzt. Um ehrlich zu sein, habe ich die ganze Woche darauf gewartet! Die Musik war so mitreißend, dass ich von Beginn der Woche an am liebsten mitgetanzt hätte.
Ist das Brasilien-Camp auch etwas für Kinder, die nicht Fußball spielen?
Zuerst sei gesagt: Hier wird der Fokus sehr auf Fußball gelegt – jedoch ist es nicht zwingend notwendig. Es waren auch ein paar Mädchen dabei, die vor einigen Jahren mit Fußball aufgehört haben. Sogar mein ältester Sohn (er spielt seit sechs Jahren nicht mehr) überlegt, ob er nicht auch nächstes Jahr mit macht. Im Grunde geht es um den Spaß und die Interaktion.
Mein Fazit: Meinen Kindern hat das Brasilien Camp unglaublich viel Spaß gemacht. Es war abwechslungsreich, gelungen und lustig. Sagen wir so, ich habe oft vor lauter Freude am Zusehen, das nach Hause gehen vergessen. Meine Kinder waren jeden Nachmittag müde und erschöpft und freuten sich schon auf den nächsten Tag, auch wenn ihre Beine schmerzten. Alle Trainer waren super freundlich und kompetent. Meine Kinder haben die Brasilianer sofort ins Herz geschlossen und freuen sich auf nächstes Jahr.
Was ich persönlich noch total großartig fand war, dass Thomas, der Organisator, alle Kinder um ihre gebrauchten Hallenschuhe bat. Diese werden nämlich mit nach Brasilien genommen und einer Fußballschule gespendet.
Im Grunde kann ich es nur allen von Herzen weiterempfehlen.
Für mehr Einblicke schaut gerne auf die Websiten und erfahrt mehr über die Vereine:
Mehr zu Fußball (und Yoga) findest du übrigens unter unserem Monatsthema (November 2021) „Yoga und Sport“.