Interview mit Belma Günther aka „Glücksabc“ PLUS: Glücks-PDF
Wer auf Instagram das große Glück sucht, wird fündig. Eine, die sich Glück als Lebensinhalt auf die Fahnen ja, sogar in ihrem Namen geschrieben hat, ist Belma Günther. Als GLÜCKSABC postet die Münchnerin nicht nur Inhalte rund um das Thema Glück und stellt Methoden, Material und Spiele vor, sondern verdient auch ihren Lebensunterhalt fernab der sozialen Netzwerke damit. Als Glückslehrerin in der Schule. Unsere Redakteurin Maike Schößler hat mit Belma ein glücklich machendes Gespräch geführt.
Liebe Belma, danke, dass ich dich für unser Monatsthema „Viel Glück“ interviewen darf. Stell dich doch kurz mal selber ein bisschen vor.
Hallo, ich heiße Belma, lebe in München und bin das Gesicht hinter GLÜCKSABC. Mein Wunsch ist es Kinder, mithilfe von Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung, happy & stark für die Zukunft zu machen! Ich bin zertifizierte Trainerin für das Schulfach Glück, Lieblingsfach und NLP Practitioner für Kinder & Jugendliche. Vor allem bin ich aber ein emphatischer und kreativer Mensch mit einem großen Herz für Kinder. Alles weitere findet ihr auf meiner Seite.
Was macht dich glücklich?
Mich macht es glücklich zu wissen, wer ich bin und was mich ausmacht und im Einklang mit meinen Wünschen und Werten zu leben. Zudem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie und Freunden, genieße jeden Sonnenstrahl, liebe das Meer, vergesse die Zeit um mich herum, wenn ich einer kreativen Tätigkeit nachgehe und freue mich über glückliche Kinderaugen.
Liegt Glück auf der Straße und kann man es lernen, glücklich zu sein?
Es gibt zwei Arten von Glück. Glück haben (das Zufallsglück) und glücklich sein. Auf das letztere haben wir einen Einfluss und können es lernen. Wenn wir schon von klein auf erfahren, dass wir unseres eigenes Glückes Schmied sind und ein wirksamer Gestalter unseres Lebens sind, können wir Eigenverantwortung für unser persönliches Glück übernehmen.
Wie bist du zu diesem Thema gekommen?
Als ich zum ersten Mal auf das Schulfach Glück aufmerksam wurde, war für mich schnell klar – das Schulfach muss an jede Schule! Ich habe mich schon immer für Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Die Weiterbildung war für mich eine spannende Erfahrung, aus der ich wertvolle Erkenntnisse mitnehme. Durch diese Selbsterfahrung ist mein Wunsch gewachsen, Kindern diese Lerninhalte zugänglich machen zu wollen. Es geht dabei jedoch nicht allein um die Vermittlung von Lerninhalten, sondern vielmehr um die innere Haltung gegenüber den Kindern. Lehrer werden zum Schatzsucher anstatt zum Fehlersucher.
Du unterrichtest als zertifizierte Trainerin auch das Schulfach Glück. Kannst du kurz erklären, was man sich darunter vorstellen kann?
Das Schulfach Glück vermittelt Lebenskompetenz, Lebensfreude, Ressourcen- bzw. Lösungsorientierung und dient der Persönlichkeitsstärkung und Potentialentfaltung der Kinder. Im Lehrplan des Faches Glück geht es um eine gelingende Lebensgestaltung. Im Laufe des Schuljahres sollen die Schüler*innen vier Fragen für sich selbst beantworten: Wer bin ich? Was brauche ich? Was kann ich? Was will ich? Das Ziel ist es, eine Lebenskompetenz zu entwickeln, mit der die Schüler langfristige Zufriedenheit erreichen.
Gibt es Noten dafür?
In dem Fach Glück werden keine Noten vergeben. Damit sich Kinder frei entfalten und entdecken können ist es wichtig, einen sicheren Raum frei von Bewertung und Leistungsdruck zu schaffen. Was aber ein Bestandteil des Unterrichts ist, ist die eigene Reflexion.
Wie werde ich Glückstrainerin?
Das Fritz-Schubert-Institut bildet Glückslehrer*Innen aus, die das Curriculum vermitteln möchten. Im Laufe der einjährigen Weiterbildung erfahren die angehenden Glückslehrer*Innen die Lerninhalte der sechs Module des Curriculums selbst, um die Entwicklung der eigenen Lehrerpersönlichkeit zu unterstützen. (Mehr zu der Fortbildung: www.fritz-schubert-institut.de)
Und wie kommt das Schulfach in die Schule? So viele Schulen bieten das ja meines Wissens noch nicht an.
Immer mehr Schulen integrieren das Fach in den regulären Unterricht. Auf der Homepage des FSI sind alle Schulen im Verzeichnis aufgelistet. Das „Schulfach Glück“ wird dann erfolgreich aufgenommen, wenn
- die Schulleitung das Fach unterstützt.
- das Kollegium daran interessiert ist.
- die Lehrkräfte selbst das Prinzip Glück verkörpern und leben.
Solltest du an deiner Schule (noch) keine Kapazitäten oder Möglichkeiten für ein reguläres Unterrichtsfach haben, ist mein Tipp: Startet mit Projekten oder einer AG.
Stichwort Kinderyoga-Unterricht. Siehst du Gemeinsamkeiten bei dem was du tust und zu Kinderyoga?
Definitiv. Genau wie im Kinderyoga spielen in meinem Unterricht Kreativität, Meditations- und Achtsamkeitsübungen eine große Rolle. Die Kinder erfahren, welchen Einfluss ihre Gedanken auf ihre Gefühle haben. In Traumreisen erforschen sie zudem ihre Wünsche, Ziele und vieles mehr. Die Kinder erhalten Werkzeuge an die Hand, die sie dabei unterstützen ihre Konzentrationsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Frustrationstoleranz zu erhöhen.
Letzte Frage: Hast du einen persönlichen Glücksbringer?
Ich habe eine Halskette mit einem Kleeblatt Anhänger, die mir bisher immer viel Glück gebracht hat
Vielen lieben Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Ein gesundes und glückliches Jahr wünschen wir dir mit vielen großen und kleinen Glücksmomenten!
Sehr gerne, ganz herzlichen Dank für die schönen Fragen. Ich wünsche euch auch ein gesundes und glückliches neues Jahr!
Exklusiv für PLUS.Kinderyoga.de hat Belma ein PDF „Glücks- und Dankbarkeitskorb“ mit sieben Vorlagen zum Download zur Verfügung gestellt. Das PDF kannst du hier herunterladen und für deine Arbeit mit Kindern nutzen.