Yoga anders?! Yoga Jetzt!
Thomas Bannenberg ist unser Herausgeber bei PLUS.Kinderyoga.de. Als Pionier des deutschen Kinderyoga hat er wahrlich viel Erfahrung und eine besondere Blickweise auf das, was wir mit den Kindern so machen. Seine Statements sind besonders und regen uns immer wieder dazu an, über unser Tun nachzudenken. In diesem Monat lädt er uns dazu ein, die Sichtweise als Lehrende*r radikal zu ändern.
Viel ist zu lesen über die Vorbereitung einer Kinderyoga-Stunde. Eine Mitte im Raum sollte gerichtet sein. Symbole wie Figuren oder Spielzeug weisen schon hin auf das Thema der Stunde.
Material ist vorbereitet und für alle Kinder ausreichend vorhanden. Eine passende Entspannungs-Geschichte ist auch schon ausgesucht, Lesezeichen steckt an der richtigen Stelle im Buch und das Smartphone ist schon auf den begleitenden Musiktitel eingestellt.
Alles bestens vorbereitet?! Prima … dann kommen die Kinder
Und deren Ideen gehen weit weg von deiner Vorbereitung?! Sie haben so gar keine Lust, diese Yoga-Kinder, auf dein Aufwärmspiel?
Und finden dein vorbereitetes Thema „Äääähh, nee, langweilig!“ ?!?
Mach Yoga anders.
Mach Yoga mit den Kindern.
Mit den Kindern im Sinne von „gemeinsam mit den Kindern“.
Statt einer vorbereiteten Mitte bist du vorbereitet. Hast dich schon fokussiert vor Beginn der Stunde. Du hast deine Irritationen und Termine des Tages abgelegt, beiseite gelegt.
Denn jetzt ist Yoga mit Kindern dran.
Und das heisst, ganz nah am eigentlichen Yoga zu sein. Ganz präsent im Jetzt, in diesem Augenblick. Und ganz wach und aufmerksam in diesem Hier. In diesem Raum, mit diesem Wetter, mit diesen Kindern …
… und was kann daraus entstehen?!
Keine Sorge!
Du bist ja nicht alleine. Du hast doch alle Kinder um dich herum. Also, los!
Aber wie?!
Gehe auf die sprichwörtliche „Augenhöhe“ mit den Kindern. Eventuell also zuerst mal in die Hocke. So sehen die Kinder die Welt. Das ist immer hilfreich für uns Erwachsene.
Auf Augenhöhe heisst auch zu fragen.
- Wie geht es dir heute? Was brauchst du heute?
- Was wünschst du heute in der Yogastunde zu erleben?
Und dann kommen die Ideen und die Rückmeldungen der Kinder.
Vielleicht sogar durcheinander, sich scheinbar widersprechend, laut, engagiert.
Prima. Da machen wir jetzt was draus.
Wichtig: das Wir ist zu betonen. Wir machen jetzt was aus den ganzen Ideen.
Gemeinsam mit den Kindern
Gemeinsam mit den Kindern, weiterhin auf Augenhöhe, gestalten wir die Stunde. Wenn es nicht rund zu laufen scheint, frage, wie es den Kindern geht. Entwickel gemeinsam mit den Kindern die Stunde, heute und beim nächsten Mal und durch den ganzen Kurs.
Auf Augenhöhe entdecken wir die Welt der Kinder und sind mit ihnen gemeinsam auf dem Weg des Yoga.
Spielerisch, radikal. Frei und wild und wenig Plan. Dafür ganz im Augenblick, gemeinsam, miteinander verbunden im Yoga.
Denn Yoga ist jetzt.