„Yoga mit der Maus“ von Andrea Helten
Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta und warum fallen Vögel nicht vom Baum? Es gibt nichts, was die Maus nicht weiß. Da war es längst überfällig, dass das berühmte wissbegierige Nagetier aus dem WDR-Studio sich auf die Matten, die die Welt bedeuten, begibt. Und dem Yoga-Thema auf den Zahn fühlt. Mit dem Buch „Yoga mit der Maus“ aus dem Riva-Verlag gibt es nun das prallgefüllte Yoga-Mauswissen im Buchhandel. Geschrieben hat es eine, die auch gerne Fragen stellt (als Journalistin) und beantwortet (in ihren Ausbildungen) und genau wie die Maus aus Köln kommt: unsere Chefredakteurin Andrea Helten. Maike Schößler hat sich das Buch näher angesehen.
„Entdecke gemeinsam mit der Maus, wieviel Spaß Yoga macht!“
Diese Versprechen findet sich auf dem Klappentext. Genau dieses Gefühl schwingt beim Blättern durch die rund 100 Buchseiten mit. Dafür sorgt alleine schon die liebevolle grafische Aufbereitung. Der kleine Elefant trötet fröhlich aus einer Seitenecke, die Maus übt sich an der Standwaage. Inhaltlich spricht das Buch die Kinder direkt an. „Bist du manchmal müde vom langen Sitzen in der Schule?“ und „Willst du wissen, wer oder was Yoga überhaupt ist?“ Entsprechend kindgerecht aufbereitet ist die Sprache. Fröhliche Fotos und Basic-Übungen laden die kleinen Yogis zum Nachmachen ein.
Ein Buch wie eine Kinderyogastunde
Gegliedert ist das Yogabuch in gängige Asana-Klassiker sowie Atem- und Bewegungsübungen. Es holt den/die Leser*in inhaltlich ab und orientiert sich mit 32 Übungen am Aufbau einer Kinderyogastunde. Los geht es mit lustigen Übungen für Bewegungsfans, die ideal zum Ankommen, Aufwärmen und Dampfablassen sind. Anschließend werden mit gängigen Tierhaltungen (die Maus darf dabei natürlich nicht fehlen!) Yoga-Basics vermittelt. Es folgen Übungen mit Fokus auf Konzentration und Gleichgewicht und wohltuende Entspannungsübungen.
Im hinteren Teil des Buches befinden sich Übungsreihen für schon geübtere Yogis. Und auch Kinderyogalehrer*innen können sich hier Anregungen holen – entweder für eine entspannte Sequenz (die OOOMMM-Reihe) oder eine lebhaftere (die Yippih-Yeah-Reihe).
Ein Buch für Kinder mit Eltern und für Eltern mit Kindern
Wer Andrea Helten kennt, weiß, dass ihr Steckenpferd „Eltern-Kind-Yoga“ ist. Diese Verbindung schwingt durch die einzelnen Seiten des Buches mit. Man sieht förmlich das Kind mit einem (oder mehreren) Elternteilen im heimischen Wohnzimmer über dem Buch hocken. Wie sie gemeinsam Übungen angucken, auswählen und dann lachend ausprobieren. Es gibt Boxen mit „Infos für Eltern“, den Teil „Was Eltern wissen sollten“ und als Extra-Goodie das Kapitel „Eltern-Kind-Yoga für eine gute Bindung“ mit Partnerübungen.
Es gibt so viel zu entdecken in dem eigentlich vergleichsweise dünnen Buch, das nicht schwer ins Gewicht fällt: So werden im Kapitel „Schwierige Wörter“ wie Hüftbreit und Wirbelsäule erklärt, die auch mancher/m Kinderyogalehrer*in nochmal eine dankbare Erinnerung sind. Und ein Selbsttest, ob einem eher nach Kräftigung oder Entspannung ist, macht nicht nur den kleinen Yogis Spaß.
Die abgebildeten Übungen sind echte Kinderyoga-Klassiker. Und doch unterscheidet sich der Inhalt von anderen Kinderyogabüchern. Andrea Helten gelingt es, den Spirit des Yoga auf Seiten zu bannen, nein besser – den Spirit des Kinderyoga! Denn Kinderyoga ist anders. Es darf laut und eher lebendig zugehen. Der Spaß steht im Vordergrund. „Katze ist nicht gleich Katze“ und „“Jeder Hund ist anders“ heißt es. Die Autorin animiert die Kinder (und Eltern) zum Machen und Ausprobieren und nicht zum Perfektsein. Zum gemeinsamen Miteinander. Und zur Kreativität. Im Buch findet sich auch Platz für Zeichnungen eigener erfundener Yogaübungen.
Fazit:
Ein wunderbares Buch, um in die Welt des Kinderyoga einzusteigen mit den sympathischsten Protagonisten ever, die mit Sicherheit nicht nur bei den Kindern richtig gut ankommen, sondern auch bei den Erwachsenen als Helden der eigenen Kindheit punkten. Fundiert und gleichzeitig leicht aufbereitet, kreativ und inhaltlich breit gefächert ist das Buch eine wunderschöne Bereicherung. Es beweist auf charmante Art, wie einfach Yoga sein kann und wie gut es tut, ganz egal, ob du 5 Minuten oder 50 für deine Yogazeit hast.