„Wo findest du dein Glück?“ von Dagmar Lüdemann
Schon länger nutzt unsere Redakteurin Elke Schwuchow das kluge und inspirierende Buch „Wo findest du dein Glück?“ von Dagmar Lüdemann für ihre Kinder- und Tweenyoga-Stunden. Es ist keine Neuerscheinung, aber ein kleiner Schatz und so passend für unser Monatsthema „Glück“.
Der Untertitel „Eine Entdeckungsreise in die Welt der Gedanken und Gefühle“ des Buches trifft es ziemlich genau. Es ist eine Schatzkiste mit Anregungen, unser Glück selbst in die Hand zu nehmen. „Du kannst dein Glück überall suchen. Finden wirst du es nur in dir“, so die Autorin. Dagmar Lüdemann ist Mentaltrainerin und Kausaltrainerin und gibt hier Kindern, aber auch Erwachsenen viele Impulse an die Hand, ihr Glück zu finden, ihre Ideen und Träume zu verwirklichen. Sie zeigt den großen und kleinen Leser*innen, wie wichtig Gedanken und Gefühle in ihrem Leben sind und wie sie durch diese zu ihrem Glück finden können.
Manchmal braucht es nur eine Frage …
Mit 32 Fragen leitet die Mentaltrainerin durch die verschiedenen Kapitel: „Die Gefühle – deine Ausstrahlung“, „Die Gedanken – deine Kraft“, „Der Weg – deine Ideen“ sowie „Das Training – deine Übungen“. Denn nur wer fragt, bekommt Antworten und Antworten bringen uns weiter. Also stelle dir ein paar davon, liebe*r Leser*in. Los geht´s!
- Wie fühlst du dich, wenn du glücklich bist?
- Was machst du mit deinen Gefühlen?
- Ist es egal, was du denkst?
- Woher kommen deine Gedanken?
- Wovon träumst du?
- Glaubst du an dich?
- Sind Fehler schlimm?
Du merkst sicher schon, wie du nachzudenken beginnst, oder?
Kinderseelen stark machen
Obwohl im Klappentext auch Erwachsene angesprochen werden, spricht die Autorin im Buch direkt die Kinder an: „Bestimmen deine Spielsachen, ob du glücklich bist? Bestimmen deine Eltern, ob du glücklich bist? Bestimmen deine Lehrer oder Freunde, ob du glücklich bist? Nein, nur du selbst entscheidest, ob du glücklich bist oder nicht.“ Mit dem Buch können also ältere Kids auch schon alleine arbeiten oder eben zusammen mit den Eltern.
Du kannst als Kinderyogalehrer*in hier viele wunderbare Anregungen für deine Stunden finden. Ich habe einige der Impulse und Fragestellungen sowohl mit meinen Yogakids im Grundschulalter ausprobiert, als auch mit in meine Tween-Stunden genommen. In einer meiner Stunden zum Thema „Träume“ habe ich die Frage „Wovon träumst du?“ mitgenommen. Ich habe die Kinder gefragt, was sie besonders gut können, was ihnen Spaß macht, was sie unbedingt lernen und erleben möchten. Hier kamen wirklich berührende Antworten. Die Antworten können die Kinder auch auf einen großen Zettel schreiben, etwas dazu malen und diesen an eine Stelle hängen, die sie immer sehen, so dass sie ihre Träume nie vergessen. Für ältere Kinder eignet sich auch ein Visionboard.
Auch toll für ältere und innere Kinder
In eine meiner Yogastunden mit meinen Tweens, die alle 11 und 12 Jahre alt sind, habe ich die Frage „Glaubst du an dich?“ mitgenommen. Hier wird den Kids bewusst gemacht, wie wichtig es ist, an sich und seine Ideen und Träume zu glauben und wie wichtig positive Gedanken dabei sind. „Wie fühlst du dich, wenn du denkst, das kann nicht gut gehen! Das hat noch nie funktioniert! Und wie fühlst du dich, wenn du denkst: Ja, das mache ich! Ich weiß nicht, wie es geht, aber ich schaffe das schon! Es macht Spaß etwas Neues auszuprobieren!“ Nur die Gedanken, bei denen du dich gut fühlst, bringen dich Schritt für Schritt zu deinem Ziel. Das ist die Quintessenz dieser Übung.
Auch der Impuls „Wen hast du alles lieb?“ ist so wichtig, denn er lenkt die Kinder zum Thema Selbstliebe. „Du bist die einzige Person, mit der du dein ganzes Leben zusammen sein wirst. Also ist es ganz wichtig, dass du auch liebevoll mit dir umgehst.“ Und wie sieht es mit Fehlern aus? „Sind Fehler schlimm?“, fragt die Autorin. Stelle auch du diese Frage deinen Yogakindern in Schule, Kita und Grundschule.
Ein Buch für positive Energie
Ich nehme immer mal wieder einen Impuls aus diesem Schatzkästchen mit in meine Stunden, lasse die Kids erzählen, malen, aufschreiben. Da passiert immer richtig viel, es gibt berührende Momente und die Gruppe wächst dadurch (noch) mehr zusammen. Nicht alle Impulse sind für alle Altersgruppen geeignet, es ist aber für alle etwas dabei. Selbst mit Teenagern kannst du mit den Impulsen arbeiten.
Der Mentaltrainerin Dagmar Lüdemann ist es gelungen, die richtigen Fragen zu stellen, um Denkprozesse in Gang zu setzen. Sich bewusst zu machen, wie wichtig es ist, sich nicht in negativen Gedanken zu verstricken, dass ein positives Mindset glücklich machen kann. Das heißt nicht, dass Gefühle wie Wut und Angst nicht sein dürfen, aber wir haben es in der Hand, diese auch wieder loszulassen.
Erwachsenen wie Kindern möchte ich dieses kluge Buch sehr ans Herz legen. Jede Frage wird auf einer Doppelseite vorgestellt und mit den farbenfrohen Illustrationen von Astrid Paradies kindgerecht untermalt. Es gibt Anregungen, wie du mit den Kindern arbeiten kannst, zum Beispiel „Schreibe deine Lieblingsgedanken auf und denke sie so oft wie möglich.“ Das Buch sollte in keinem Bücherregal von Menschen, die mit Kindern arbeiten, fehlen.
„Dein Kopf kann zwar viel über Glück reden, aber ob du glücklich bist oder nicht, weiß nur dein Herz.“
Tipp
Auf ihrer Website stellt die Autorin zwei „Arbeitsblätter“ zum Download zur Verfügung: „Meine gute Laune-Liste“ und „Das Gefühls-ABC“ kannst du ausdrucken und in deine Yogastunden mitnehmen. Viel Spaß!