Nur weil Yoga DIR gut tut…. Eine kleine Glosse an alle yogaaffinen Mamas
Unsere Chefredakteurin Andrea Helten wendet sich in dieser Glosse einmal direkt an die Mamas, die die wunderbare Wirkung von Yoga selbst am eigenen Körper erlebt haben und nun an die Kids weitergeben möchten.
Liebe Mamas und Yoginis,
beginnt euer Tag auch gleich besser, nachdem ihr erst einmal eine Runde Sonnengrüße absolviert habt? Geht ihr Rückenschmerzen eher mit einigen Katze-Kuh-Mobilisationen als mit einer Ibu an? Seid ihr davon überzeugt, dass bei Stress die Nasenwechselatmung wahre Wunder tut? Glaubt ihr auch, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn alle Menschen Zugang zu Yoga und Achtsamkeitsübungen hätten?
I feel you! Mir geht es genauso. Und ich spreche da sicherlich gleich für die gesamte Redaktion von PLUS.Kinderyoga.de: Auch wir sind Yogabegeisterte und Yoga-Erlebende und wissen um die Benefits einer regelmäßigen Praxis. Das ist ein wahres Geschenk. Und nun frage ich dich aber: Müssen wir jedes Geschenk unmittelbar weiterreichen? Sollten wir nun jeden um uns herum für Yoga begeistern?
Nun, wenn es um unsere beste Freundin, die Mutter oder die gestresste Kollegin geht, mag es sicher auch in deren Interesse sein, wenn wir diese Menschen für Yoga gewinnen und sie einmal mit zu einer Probestunde nehmen. So können sie Yoga am eigenen Körper erfahren. Wie sieht es aber mit unseren Kindern aus?
Sollten wir nicht alles dafür tun, um unsere Kinder auch mit dem Yoga-Feuer entzünden?
Ja. Und nein. Kinder lernen durch Nachahmung. Und sie wollen sich mit uns verbunden fühlen. Natürlich bleibt es daher nicht aus, dass sich unsere Töchter, unsere Söhne zu uns auf die Matte gesellen. So ist auch meine Eltern-Kind-Yoga-Expertise ursprünglich dadurch entstanden, dass sich meine Tochter spielerisch auf meine Matte begeben hat. Dieses Geschenk des Yoga ganz ohne Zwänge weiterzugeben und gemeinsam auszupacken und zu entdecken, ist gigantisch.
Natürlich haben die elterlichen Vorlieben und Abneigungen immer auch einen Einfluss auf die unserer Kinder. Und wenn du Yoga liebst und mit deinem Kind gemeinsam Freude am Yoga hast: Go for it! Ihr werdet eine unvergessliche Zeit in Verbindung miteinander verbringen, deren Kraft meiner Meinung nach weit über die Ränder der Yogamatte strahlen wird.
Etwas anderes ist es, wenn du deinem Kind Yoga schmackhaft machen willst, obwohl es gar kein Interesse daran hat. Und es stattdessen viel lieber in einem Team Fußball oder Basketball spielen möchte. Oder aber, wenn du euch zum Eltern-Kind-Yoga anmeldest und dein Kind dann leise instruierst, um die Yogahaltungen auch bitte korrekt auszuführen. Dann machst du nicht nur dein Kind zum Objekt deiner Wünsche und Vorstellungen. Dann sorgst du garantiert dafür, dass dein Kind das große Geschenk „Yoga“ niemals freiwillig auspacken wird. Denn dann beraubst du ihm seines kreativen Entdeckerdranges, und letzten Endes auch seiner Freiheit.
Wie aber kann ich meinem Kind ganz ohne Zwang vermitteln, dass Yoga gut tut?
Die Antwort liegt auf der Hand: Indem du ihm zeigst, wie freudvoll Yoga sein kann. Wie kreativ Haltungen werden, wenn ihr sie zu zweit mit Leben füllt. Ganz ohne Zwang, sondern mit lebendiger Freude und Leidenschaft. Und gleichzeitig hast du, liebe Mama, ein gutes Auge dafür, welche Talente und Interessen dein Kind mitbringt. Und bedenke immer: Es muss nicht Yoga praktizieren, um zu einem feinfühligen Erwachsenen zu werden.
Nur weil Yoga für dich wunderbar funktioniert, muss es das noch lange nicht für dein Kind. Es kann ausprobieren und selbst wählen. Lasst uns die Kinder so viele verschiedene Erfahrungen wie möglich machen. Denn nur, wer die Auswahl hat und die Freiheit erlebt, eine eigene Wahl zu treffen, kann sich aus dem Herzen heraus entscheiden. Für Yoga. Oder gegen Yoga.
Und vielleicht bleibt Yoga auch für immer dein kleines, privates, intimes Geschenk. Das wäre doch auch schon etwas.
Rock on & Namaste, deine Andrea